Bericht Februar – Zinssorgen drücken Stimmung
Gute US-Arbeitsmarktdaten heizen Zinssorgen an
Nachdem die Aktienmärkte noch im Januar eine hervorragende Monatsbilanz einfahren konnten, sorgte der Februar für eine Seitwärtsbewegung. So trat der industriestaatenorientierte MSCI World (EUR) mit einem Minus von 0,05% faktisch auf der Stelle. Deutlich schlechter entwickelten sich hingegen die Werte aus Entwicklungs- und Schwellenländern (-4,2%). Der deutsche Leitindex DAX lag über dem Schnitt und verbesserte sich um 1,7%. Damit gesellte er sich zu den anderen europäischen Indices, die sich derzeit besser entwickeln als US-Werte. So verlor etwa der breit aufgestellte S&P500 im zurückliegenden Monat 2,3%.
Viel Aufmerksamkeit konnten neue Arbeitsmarktdaten aus den USA auf sich ziehen, die eine paradoxe Situation veranschaulichen. Die Veröffentlichung überzeugender Daten zur Entwicklung des US-Arbeitsmarktes hatte eine getrübte Stimmung an den Aktienmärkten zur Folge. Dies erklärt sich dadurch, dass ein robuster Arbeitsmarkt die amerikanische Notenbank FED dazu veranlassen könnte, die Zinsschraube immer weiter zu drehen und damit Aktien als Anlageklasse gegenüber Anleihen unattraktiver zu machen. Investoren können am Rentenmarkt nach langer Zeit wieder höhere Renditen erzielen und diversifizieren ihre Portfolios, weshalb die lange im Fokus stehende Anlageklasse “Aktien” unter Mittelabflüssen leidet.
Die Sorge vor weiteren Zinsschritten wurde auch dadurch befeuert, dass die sogenannte Kerninflation auf hohem Niveau verharrt. Dabei werden die Bereiche Energie und Nahrungsmittel aus der Berechnung der Teuerungsrate ausgeklammert. Eine hohe Kerninflation deutet darauf hin, dass die Preissteigerungen nicht mehr, wie noch vor Monaten, vor allem durch Sonderfaktoren — etwa den russischen Angriffskrieg —getrieben wird, sondern in der Breite angekommen ist. In diesem Fall könnten sich die Notenbanken gezwungen sehen, noch entschiedener gegenzusteuern.
Die asiatischen Aktienmärkte gaben im abgelaufenen Monat ebenfalls nach. Der Hauptgrund dafür liegt im niedrig angesetzten Wachstumsziel der chinesischen Führung von nur 5% für 2023. Zu berücksichtigen bleibt aber weiterhin der positive Effekt, den die Öffnung der chinesischen Wirtschaft gegenwärtig entfaltet. Wirtschaftsindikatoren drehten im Februar für das Reich der Mitte in den Wachstumsbereich. So legten die Auftragseingänge um 3,2% zu und auch die Exporte verbesserten sich um 6,3%. Das niedrige Wachstumsziel eröffnet der chinesischen Regierung außerdem, Schwerpunkte auf Themen wie Finanzstabilität zu legen.
A den Anleihemärkten machten sich die gestiegenen Zinserwartungen in höheren Renditen bemerkbar. Bei zehnjährigen deutschen Bundesanleihen stieg diese von 2,29% auf 2,65%. Gleichlaufende US-Papiere veränderten sich in der Durchschnittsrendite von 3,51% auf 3,92%. Die Kurse sanken teilweise unter den Jahresanfangswert
Guliver-Fonds auf Marktniveau
Die Guliver Demografie-Fonds entwickelten sich im Februar entlang des allgemeinen Markttrends. Wegen der Verluste a den Anleihemärkten musste der Guliver Demografie Sicherheit einen Teil seiner Januar-Gewinne wieder abgeben. Diesbezüglich unterstreichen wir die Bedeutung einer langfristigen Anlageperspektive in Zeiten eines sich wandelnden Zinsumfeldes. Höhere Zinsen begünstigen perspektivisch Investitionen in Anleihen, die in Zeiten niedriger Zinsen gegenüber Aktien ins Hintertreffen geraten sind. Die Durchschnittsrendite der Anleihen im Fonds liegt jetzt bei 4,2%.
Bankensektor in Schieflage
An dieser Stelle wollen wir Sie über die aktuelle Entwicklung im Bankensektor informieren. Die jüngsten Meldungen um Liquiditätsprobleme bei der SVB und Credit Suisse verfolgen wir aufmerksam. Das systemische Risiko für eine Bankenkrise wie 2008 zeichnet sich nach unserer Auffassung aktuell nicht ab. Für Sie von Bedeutung ist, dass unsere Guliver Demografie-Fonds nicht in Bankaktien aus Europa und den USA investiert sind. Eine unmittelbare Betroffenheit besteht deshalb nicht.
Für weitere Informationen verweisen wir auf die bevorstehende Ausgabe von “Guliver im Gespräch” in der wir genauer auf die Vorgänge eingehen und Raum für Ihre Fragen bieten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Guliver-Team