Bericht November 2022
Nachdem bereits im Oktober ein lautes Aufatmen an den Finanzmärkten hörbar war, vermochten die Märkte im November die Aufwärtsdynamik fortzusetzen. Die internationalen Indices schlugen sich überzeugend, wenn auch mit Abstrichen für Euro-Anleger.
Als Hauptgrund für die gute Stimmung kann die leicht rückläufige Inflation auf beiden Seiten des Atlantiks ausgemacht werden. In Deutschland betrug die Inflationsrate im November nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 10,0%. In den USA ergab sich für den Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat eine Teuerungsrate von 7,70%, während es im September noch 8,20% gewesen waren. Die positiven Reaktionen der Anlegerinnen und Anleger beruhen in diesem Zusammenhang darauf, dass mit zurückhaltenderen Zinsschritten durch die Zentralbanken gerechnet wird. Auch wenn es belastbare Gründe gibt, die jüngste Entwicklung positiv aufzufassen, gilt es den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als einen wichtigen Faktor für die Inflation nicht aus dem Blick zu verlieren. Weitere Eskalationen könnten schnell zu einem erneuten Anziehen der Energiepreise führen und die Inflationsrate anziehen lassen.
Aus China kamen im abgelaufenen Monat wechselvolle Signale, die sich am Ende jedoch in einem eher positiven Gesamtbild für Investoren auflösten. Eine große Protestwelle gegen den rigiden Null-Covid-Kurs der chinesischen Regierung hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Als Reaktion auf die ungewöhnlich großen Demonstrationen scheint sich die Führung um Präsident Xi nun von ihrer bisherigen Corona-Politik zu verabschieden; so wurden beispielsweise die Quarantänezeiten verkürzt und Regierungsvertreter äußerten sich über die gestiegene Immunisierung der Bevölkerung. In dem harten Lockdown-Kurs des Landes lag eine erhebliche Belastung für die Weltwirtschaft. Schließungen wichtiger Häfen und Fabriken hatten sich wiederholt negativ auf globale Lieferketten ausgewirkt und die Erholung der chinesischen Wirtschaft ausgebremst.
Wechselkurseffekte zwischen Euro und Dollar fraßen Zugewinne in der US-Währung für Euro-Anleger teilweise wieder auf. Verbesserte Aussichten für die europäischen Volkswirtschaften verteuerten den Euro auf 1,03 US-Dollar. Nach Monaten der Parität zwischen den beiden großen Weltwährungen konnte sich der Euro damit wieder stärker von seinem US-Pendant abheben. In einem breiteren zeitlichen Kontext bleibt er aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
In eigener Sache freuen wir uns, beim Thema Nachhaltigkeit und ESG bekanntgeben zu können, dass unser Guliver Demografie Invest ab dem 1. Januar 2023 als Art. 8-Fonds verfügbar sein wird.