Inflation bleibt beherrschendes Thema im August

Sehr geehrte Damen und Herren,

im zurückliegenden Monat befanden sich die Aktienmärkte auf Richtungssuche. Dies ging mit teils erheblichen Kursschwankungen einher. Unter dem Strich fielen die Verluste dann jedoch relativ überschaubar aus. Das bestimmende Thema war weiterhin die Inflation.

In Deutschland schaffe es der DAX im August nicht, sich über die 16.000-Punkte-Marke zu retten. Das lag vor allem an ernüchternden Inflationszahlen für den Monat August. Zwar zeigen die Zinserhöhungen der EZB im Euroraum Wirkung, diese ist aber noch nicht durchschlagend genug, um die Teuerungsrate wieder in Richtung der Zwei-Prozent-Marke zu drücken. So verharrte der Anstieg der Verbraucherpreise im Euroraum im abgelaufenen Monat bei 5,3% und schwächte sich nicht, wie von vielen Beobachtern erwartet, ab. Allerdings hat die Kernrate ohne Energie und Lebensmittel überraschend leicht um 0,2% nachgegeben, worauf Aktien, Anleihen und US-Dollar positiv reagierten.

Das weitere Vorgehen der Währungshüter ist aktuell unklar. Äußerungen des EZB-Vizechefs hatten im August zwar nahegelegt, dass sich die EZB dem Ende ihres Zinserhöhungszyklus annähere. Er machte aber zugleich deutlich, eine endgültige Entscheidung über mögliche weitere Zinsschritte sei noch nicht gefallen.

Gleichzeitig steht die deutsche Volkswirtschaft unter Druck, die Haushaltslage ist nach mehreren schweren Krisen angespannt und der Konkurrenzdruck aus den USA groß. Mit dem sogenannten Inflation Reduction Act hat die US-Regierung ein hochattraktives staatliches Subventionsprogramm aufgelegt, das zahlreiche Firmen ins Land lockt und private Investitionen auslöst. Zugleich sollte die aktuelle Lage in Deutschland aber nicht dramatisiert werden. So gibt es, zum Beispiel mit Blick auf die Industrielastigkeit der Wirtschaft, hierzulande größere Transformationsherausforderungen im Übergang zu einer emissionsfreien Zukunft. Die Schwäche der chinesischen Volkswirtschaft, die mit der deutschen eng verzahnt ist, wirkt sich ebenfalls belastend aus. Gleichzeitig zeigen die jüngsten Ankündigungen zur Errichtung von Chip-Fabriken, dass die Ansiedlung von Spitzentechnologien innerhalb Europas nach wie vor oft nach Deutschland führt.

In China sorgte die Krise im Immobilienmarkt erneut für Sorgen bei Anlegern. Die Regierung hat nun jedoch Maßnahmen angekündigt, um den angeschlagenen Immobiliensektor zu stützen. So werden am dem 25. September beispielsweise die Zinsen von bereits bestehenden Hypothekenkrediten für Erstkäufer von Immobilien gesenkt.

Derweil ist die Berichtssaison für die Halbjahreszahlen abgeschlossen und hinsichtlich der für die Guliver Demografie Fonds relevanten Branchen überzeugend ausgefallen. Insbesondere die Technologieunternehmen aus den USA konnten mit guten Zahlen aufwarten.

Insgesamt liegt damit ein bewegter Börsenmonat hinter uns, dessen Bilanz jedoch insgesamt besser ausfiel, als dies zwischenzeitlich zu erwarten war.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Guliver-Team