Letzte Juni-Woche verhagelt Halbjahresbilanz

Um fast 500 Punkte oder (fast 4%) rauschte der DAX in der letzten Juni-Woche nach unten. Beim Bund-Future, der den Kursverlauf von Bundesanleihen anzeigt, ging es um etwa 2% nach unten, der Goldpreis verlor 3% und der US-Dollar büßte gut 3% ein. Eine solche Woche, in der plötzlich viele Investoren ihre Anlagen insgesamt verkauften und in Kasse umwandelten, hat es lange nicht gegeben. Auch unsere Guliver Demografie Fonds blieben davon nicht unbeeindruckt. Sie mussten einen Großteil der bisher in diesem Jahr erzielten Gewinne abgeben.

So richtige starke Gründe für den plötzlichen Kursrutsch gibt es eigentlich nicht. Auslöser könnten Berichte über Änderungen der Geldpolitik in der Eurozone und den USA gewesen sein. In der Eurozone läuft es wirtschaftlich wieder etwas besser und es gibt Anzeichen, dass die EZB im nächsten Jahr weniger neue Euros drucken könnte und damit eine Normalisierung der Geldpolitik einläuten würde. In den USA wird dagegen aufgrund einer nicht weiter zunehmenden Inflation die schon fest eingeplante dritte Zinserhöhung in diesem Jahr vielleicht doch nicht kommen. Die Gemengelage aus höherer Zinserwartung in der Eurozone und geringerer Zinserwartung in den USA brachte den US-Dollar unter Druck, weil ein geringerer Zinsvorteil diesen unattraktiver machen würde. Auch der Goldpreis wurde dadurch belastet (geringere Inflation). Der niedrigere Dollar und damit teure Euro brachte dann negativere Erwartungen für die europäischen Exportwerte. In den USA kamen dann noch Gewinnmitnahmen bei Technologie-Aktien dazu. Und schon kam Unsicherheit auf.

Diese Unsicherheit ist gar nicht so untypisch für die Sommer-Monate. Da reichen oft schon kleinere Neuigkeiten, um größere Kursbewegungen auszulösen. Wir halten an unserer Überzeugung fest, dass die Zinsen in der Eurozone noch lange Zeit sehr, sehr niedrig bleiben werden. Schwankungen gab es auch in den letzten Jahren und diese boten dann auch immer wieder gute Möglichkeiten, um bald auslaufende Anleihen in Anleihen mit längerer Laufzeit mit dann höherer Rendite tauschen zu können.

Umschichtungen

Ende Juni sind zwei Euro-Anleihen aus Marokko und Mexiko fällig geworden. Dafür haben wir eine Euro-Anleihe aus Argentinien mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einer Verzinsung von 4% erworben (Anteil in beiden Fonds etwa 2% am Gesamtvolumen)

Veränderungen gab es auch bei unseren US-Aktien. Wir haben General Electric, Pfizer, Merck & Co, General Mills und Target aufgrund zuletzt schlechter Entwicklung verkauft. JPMorgan Chase & Co musste trotz sehr guter Entwicklung weichen, weil sie unsere Nachhaltigkeitskriterien nicht mehr erfüllen. Neu dazu kamen AbbVie (Biopharma), Ecolab (Wasser-, Hygiene- und Energietechnologien), State Street Corp (Fondsgesellschaft), Ingersoll-Rand (Klimatechnik), Quest Diagnostics (Gesundheitswesen) und Best Buy (Online-Discounter für Technische Konsumartikel).

Ergebnisse

Der Guliver Demografie Sicherheit erzielte im Juni ein Minus von 1,6%, im 2. Quartal waren es -0,7% und das 1. Halbjahr schloss mit +0,8%. Für den Guliver Demografie Wachstum lauten die Ergebnisse -2,0% im Juni, -2,3% im 2. Quartal und +1,3% im 1. Halbjahr 2017.