Monatsbericht – Mai 2020 – Börsenboom wider die Ungewissheit

Im Mai setzten die Börsen ihre im Vormonat begonnene Aufholjagd mit ähnlicher Geschwindigkeit fort. Kursrücksetzer fanden sich im Mai nahezu keine und das trotz anhaltender Unsicherheiten und deutlicher Krisenzeichen. Die Zahl der Arbeitslosen in den USA schoss weiter in die Höhe. Unruhen wegen anhaltender Polizeigewalt schwächen die Vereinigten Staaten zusätzlich und bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zugleich kündigten zahlreiche Notenbanken weitere Stützmaßnahmen an. Gerade im Euroraum war die Inflationsrate zuletzt deutlich gesunken. Auch die Regierungen in europäischen und außereuropäischen Staaten brachten weitere Konjunkturprogramme auf den Weg und gewährten Staatshilfen für Unternehmen. In Deutschland war die Lufthansa neben dem TUI-Konzern mit einem Hilfspaket in Höhe von neun Milliarden Euro das prominenteste Beispiel. Die starken Impulse von staatlicher Seite haben den DAX gegenüber der internationalen Konkurrenz aufholen lassen. Wenige Staaten sind derzeit in der Lage, in ähnlicher Höhe sowohl den Arbeitsmarkt stabil zu halten als auch umfangreiche Konjunkturmaßnehmen auf den Weg zu bringen.

Der deutsche Leitindex sprang im zurückliegenden Monat um beeindruckende 7,03% nach oben und verringerte sein Gesamtjahresminus auf -12,61%. Bei den breiter aufgestellten MSCI-Indices ging es mit 3,22% (MSCI World) und 2,75% (MSCI ACWI) zwar etwas weniger steil aufwärts, dafür war ihr Ausgangsniveau auf Gesamtjahressicht auch deutlich besser. Die exportorientierte deutsche Volkswirtschaft ist in der globalen Pandemielage – neben der Erholung der inländischen Nachfrage – stark auf internationale Erholung angewiesen. Vor diesem Hintergrund war das deutsch-französische Signal zur solidarischen Unterstützung betroffener Staaten in Europa ein relevanter Impuls im zurückliegenden Monat.

Am Anleihemarkt gab es mit Blick auf zehnjährige deutsche Staatsanleihen einige Verschiebungen. Die durchschnittliche Rendite zum Monatsende lag hier bei -0,41%, während zum selben Stichtag im Vormonat -0,50% zu verzeichnen waren. Bei den gleichlaufenden US-Anleihen fielen die Bewegungen hingegen minimal aus.

Gold verlor im Mai zwar noch nicht ganz den Schwung der Vormonate, allerdings geht dem erfolgsgetriebenen Edelmetall vor dem Hintergrund anhaltend steigender Aktienmärkte ein wenig die Puste aus. Auf Jahressicht steht beim Goldpreis in Euro mit 14,96% aber eine überzeugende Wertsteigerung.

Die Guliver Vermögensbausteine entwickelten sich weiterhin überzeugend. Auch wenn die überdurchschnittliche Performance im Vergleich zu den internationalen Indices im Mai etwas geringer geworden ist, bleiben Sicherheit, Wachstum und Invest auf Jahressicht weit voraus. Der offensive Guliver Demografie Invest profitierte in den letzten Monaten vor allem von starken Pharmawerten aus China. Dieser innovative Investmentfokus schuf in einem krisengeschüttelten Umfeld eine vielversprechende Anlagealternative.

Der aktuelle Erholungskurs an den Börsen lässt die Verluste immer kleiner werden. Die Wirtschaftshilfen haben ein historisches und substantielles Ausmaß erreicht. Auch das Agieren der Notenbanken trägt zu einer Aufhellung der Stimmung an den Märkten bei. Anleger sollten sich jedoch nicht zu sehr an der gegenwärtige Marktbewegung orientieren. Viele Fragen blieben auch im Mai unbeantwortet und Risiken in der Grauzone. Der Arbeitsmarkt der USA zeugt von einer tiefgreifenden Krise in der größten Volkswirtschaft der Welt. Die konstant niedrigen Infektionszahlen in weiten Teilen Europas machen aber Hoffnung, dass nach China nun auch Europa zurück in ein aktiveres Wirtschaftsleben findet.