Novemberblues und Bitcoins

Praktisch alle wesentlichen Börsensegmente mussten im November ein mehr oder weniger kleines Minus hinnehmen. Beim DAX ging es um etwa 1,5% nach unten, Lateinamerika verlor mehr als 5% und bei den im Guliver Demografie Invest enthaltenen chinesischen Internetaktien gab es zwei Verlierer (Baidu und Alibaba) und mit Tencent zumindest einen Gewinner. Positiv war auch die Entwicklung bei den US-Aktien außerhalb des Technologie-Sektors. Durch den schwachen US-Dollar, der 2% verlor, wurde dieses Plus jedoch für uns Euro-Anleger wieder weitestgehend aufgehoben. Insgesamt verloren weltweit Aktien weniger als 1%. Leichte Verluste gab es auch bei Anleihen (-0,1%) und beim Gold (-2,1%).

Seit Jahresanfang sehen die Zahlen etwas besser aus. Vor allem die Aktienmärkte boomen in diesem Jahr, während es für Anleihen, Währungen und Gold in Euro insgesamt kleine bis mittlere Verluste gab. In diesem Jahr bremst uns vor allem der starke Euro. So verlor der für uns sehr wichtige US-Dollar gegenüber dem Euro seit Jahresanfang fast 12%.

Für unsere Guliver Demografie Fonds sehen die Ergebnisse per 30. November wie folgt aus:

Unbenannt

Veränderungen im November

Die wichtigste Veränderung im November war die Reduzierung des Gold-Anteils in den beiden Mischfonds. Beim Sicherheit wurde 1/3 des Goldes verkauft, der Anteil liegt jetzt bei 5%. Beim Wachstum wurde ebenfalls 1/3 des Goldes veräußert und zusätzlich alle Goldminenaktien. Historisch gesehen waren Zeiten mit steigenden Aktienkursen an den führenden Börsen immer schlechte Zeiten für den Goldpreis. Da wir von weiter steigenden Aktienmärkten ausgehen (die Demografie in den USA spricht jedenfalls dafür) sollte Gold als Absicherungswert nicht dramatisch an Wert gewinnen. Die 5-%-Marke ist unsere untere Grenze, weil wir grundsätzlich weiter an dieser Anlageklasse festhalten wollen. Denn auch wenn es an den Aktienmärkten nach weiteren Gewinnen aussieht, können plötzlich auftretende Krisen nie ganz ausgeschlossen werden.

Bitcoin

Zum Schluss noch eine kurze Anmerkung zum neuen Lieblingsspekulationsobjekt der weltweiten Gierfraktion. Der Bitcoin ist eine sogenannte Kryptowährung, die als Alternative zu staatlichem Geld erfunden wurde und allein als virtuelle Währung existiert. Da Bitcoins und andere Kryptowährungen nicht beliebig vermehrt werden können (im Gegensatz zu staatlichem Geld), ist mit der steigenden Nachfrage ein sagenhafter Kursanstieg zu verzeichnen gewesen. Dieser Kursanstieg lockt immer mehr Spekulanten an, ähnlich wie es beim Internetboom vor 20 Jahren der Fall gewesen ist. Der Wert hängt allerdings nur von der Nachfrage ab. Es existiert keine Wertdeckung mit irgendeinem auch nur halbwegs anerkannten Gut. Daher kann der Kurs auch von heute fast 20.000 US-Dollar auf 0 fallen.

Die unglaubliche Nachfrage sorgt immer wieder dafür, dass der Bitcoin vorübergehend nicht gehandelt werden kann. Es gibt hohe Kursunterschiede an den immer zahlreicheren Bitcoin-Handelsplätzen. Mit der Einführung von Derivaten an der amerikanischen Terminbörse hat die Spekulationswucht sogar noch einmal zugenommen. Selbst die Tagesschau hat sich diesem Thema jetzt gewidmet. Mehr als 420 Mrd. US-Dollar sind die inzwischen 1.360 verschiedenen Kryptowährungen derzeit wert. Einige Experten vermuten, dass ein Einbruch bei den Kryptowährungen eine neue Finanzkrise auslösen könnte.

Wir können nur davor warnen, bei diesem modernen Kettenbriefspiel mitzumachen. Da der Bitcoin immer häufiger für Drogen- und illegale Waffengeschäfte genutzt wird, könnte eine weltweite Verbotsaktion den Wert des Bitcoins über Nacht auslöschen.