Schon jetzt historisch – Ende eines außergewöhnlichen Jahres

2020 wird nicht nur an der Börse ein außergewöhnliches Jahr in den Geschichtsbüchern sein. Selten zuvor sah sich unsere Gesellschaft ähnlichen Herausforderungen ausgesetzt. Die flächendeckenden Schließungen von Wirtschaftsstätten, Einbrüche beim Tourismus und zahlreiche zusätzliche Beeinträchtigungen bescherten den Börsen mit dem Einzug des Virus in Europa und Amerika drastische Kursverluste. Erstaunlicherweise setzten die Finanzmärkte aber nur kurze Zeit später, mitten in der Pandemie, zu einer nachhaltigen Erholung an, die bis heute im Wesentlichen ununterbrochen ist. Die erheblichen Einbußen von beispielsweise über 25% beim DAX im März verschwanden in den Folgemonaten und konnten bis zum Jahresende sogar gänzlich ausgemerzt werden. So wurde 2020 für die Börsen sogar ein akzeptables Jahr mit Gewinnmöglichkeiten in nahezu allen Anlageklassen. Auch in Deutschland erfreute sich das Thema Kapitalmärkte wachsender Beliebtheit und führte zu mehreren hunderttausend neuen Anlegerinnen und Anlegern.

Der deutsche Leitindex hatte wegen seiner traditionellen Industrielastigkeit und einem Fokus auf exportabhängigen Unternehmen eine besonders schwere Zeit während der coronabedingten Einbrüche in der ersten Jahreshälfte. Hinzu kam schließlich noch der Wirecard-Skandal als größter Bilanzbetrug in der deutschen Finanzgeschichte. Trotz dieser Belastungen arbeitete sich auch das Leitbarometer wieder in die Gewinnzone vor. Zum Jahresende verzeichnete der DAX Zugewinne von 3,82%. Vor allem das letzte Quartal (7,79%) und der Dezember (3,13%) gaben dafür den nötigen Rückenwind. Die internationale Konkurrenz von MSCI schlug sich schlussendlich trotzdem besser. Die breit aufgestellten Indices profitierten nicht zuletzt von der Stärke amerikanischer Technologiewerte und konnten auf Jahressicht überzeugende Gewinne verbuchen (MSCI World: 6,33%; MSCI ACWI: 6,65%). Amazon, Microsoft und Co. gehörten zu den großen Gewinnern einer Weltwirtschaft, die sich pandemiebedingt blitzdigitalisierte. Im neuen Jahr sollten die sehr hohen Kursniveaus bei Technologiewerten jedoch auch kritisch hinterfragt werden. Letztlich müssen die Ergebnisse mit den Vorschusslorbeeren der Märkte mithalten können.

Zu den großen Profiteuren der Krise zählte unter dem Strich auch das Edelmetall Gold. Der Rohstoff konnte mit wenigen Ausnahmen über das gesamte Jahr hinweg an Wert zulegen und schließt 2020 mit einer Kurssteigerung von beeindruckenden 25,07% ab (Dezember: 6,79%). Die Entwicklung ist umso bemerkenswerte unter Berücksichtigung der ohnehin guten Entwicklung im Jahre 2019. Brexit, Handelskrieg, Trump und zuletzt auch Corona bildeten eine äußerst vorteilhafte Gesamtlage für das Edelmetall. Eine wachsende Zahl von Analysten verortet den aktuellen Preis auf einem hohen Niveau, für langfristige Anleger bleibt Gold aber auch 2021 ein relevanter Baustein.

Am Währungsmarkt kam es im abgelaufenen Jahr ebenfalls zu größeren Verschiebungen, denen vor allem der Brasilianische Real mit einem Verlust gegenüber dem Euro von 29,20% zum Opfer fiel. Das schlechte Pandemiemanagement durch Bolsonaro und eine ohnehin schwächelnde Wirtschaft bedingten den Abwärtsdruck. Der Mexikanische Peso verlor ebenfalls deutlich um 13,04% im Verhältnis zum Euro. Doch auch beim US-Dollar fand eine Abwärtsbewegung statt. Zum Jahresende stand der Dollar zum Euro 8,94% schwächer.

Auf der Anleiheseite notierten zehnjährige deutsche Staatsanleihen bei einer durchschnittlichen Rendite von -0,57%. Gleichlaufende US-Anleihen kamen auf einen Wert von 0,916% (0,842% im November).

Guliver Demografie Fonds

Auch für unsere Guliver-Vermögensbausteine war 2020 kein einfaches Jahr. Mit unseren guten Investmententscheidungen konnten wir jedoch äußerst überzeugende Ergebnisse erzielen. Der defensive Guliver Demografie Sicherheit verbesserte sich im zurückliegenden Jahr um sehr bemerkenswerte 4,15%. Unser Guliver Demografie Wachstum verbesserte sich zum Jahresende erneut und führte 2020 mit einem Plus von 6,18% zu Ende. Noch erfolgreicher verlief das Jahr für den reinen Aktienbaustein Guliver Demografie Invest. Unsere Anlageentscheidung zu Gunsten chinesischer Pharmawerte bescherte dem Invest ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis von 11,77 % zum Jahresende. Auch in Krisenzeiten hat sich unsere langjährige Expertise bewähren können und lässt Sicherheit, Wachstum und Invest gestärkt aus dem abgelaufenen Quartal hervorgehen.

Aussichten

Nach  einem derart krisenbelasteten Jahr fällt eine Prognose für 2021 schwer. Das liegt vor allem an den noch offenen Fragen hinsichtlich der Pandemiebekämpfung. Vieles wird von den nächsten drei Monaten abhängen, die darüber entscheiden dürften, ob das Wirtschaftsleben in der zweiten Jahreshälfte wieder bei höherer Geschwindigkeit stattfinden kann oder nicht. Meldungen über neue Impfstoffzulassungen schafften an den Börsen zuletzt eine positive Ausgangsstimmung. Zudem ist mit dem Brexit eines der beherrschenden Themen der letzten Jahre vorerst vom Tisch geräumt worden. Die Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten dürfte die Bedingungen für eine Entspannung in den Handelsbeziehungen zwischen Europa und den USA schaffen und zumindest den Ton im Verhältnis zu China mäßigen. Diese positiven Startbedingungen für 2021 sollten neben COVID-19 nicht aus dem Blick geraten. Mehr lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt schwer sagen. Es bleibt also spannend und mehr denn je kommt es auf eine ausgewogene und langfristige Strategie mit viel Erfahrung an, dann kann auch 2021 ein gutes Jahr an den Börsen werden.