Unruhige Zeiten

Die internationalen Finanzmärkte befinden sich spätestens seit dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 gegen die Ukraine in einer Ausnahmesituation. Eine ohnehin noch von der Corona-Pandemie geschwächte Weltwirtschaft sieht sich seitdem mit neuen Problemen konfrontiert. Die Preise für fossile Brennstoffe sind erheblich gestiegen, ein hohes Maß an Unsicherheit über den weiteren Kriegsverlauf versetzt bestimmt das Marktgeschehen. Das humanitäre Leid erreicht uns durch ankommende Geflüchtete am Berliner Hauptbahnhof und anderen Orten Deutschlands. Fernsehbilder machen sprachlos. Wir alle hoffen auf ein baldiges Ende der militärischen Aggression Russlands und sind in Gedanken bei den Menschen vor Ort.

Im März entwickelte sich Parallel dazu die bisher stärktste Infektionswelle in China. Die Regierung hält weiterhin an ihrem sog. No-Covid-Ansatz fest, von dem sich alle übrigen Länder bereits vor Monaten verabschiedet haben. Großstädte wie Shanghai sind seitdem abgeriegelt. Zahlreiche Produktionsstätten, u.a. von deutschen Autobauern wurden vorübergehend stillgelegt. In wichtigen Häfen fehlen Mitarbeiter, weshalb sich die Abwicklung des Warenverkehrs weiter verlangsamt hat, ein Dämpfer für den Wiederaufbau der globalen Lieferketten in Folge der Pandemie.

Derweil stieg die Inflation weiter an und mit ihr auch die Zinsen. Minuszinsen gibt es inzwischen nur noch bei Anleihe-Laufzeiten von mehr als 2 Jahren.

Trotz dieser Gemengelage haben sich die Aktienmärkte im ersten Quartal relativ robust geschlagen. Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland brachten aber in einigen Bereichen zweistellige Verluste. In europäische Unternehmen mit einer hohen Abhängigkeit von russischen Rohstoffen sind wir derzeit aber kaum investiert (unter 1%), weshalb wir die Auswirkungen für unsere Guliver-Fonds begrenzen konnten.

Ausblick

In diesen unruhigen Zeiten ist es sehr hilfreich, einen gut funktionierenden Kompass zu besitzen. Die Analyse der demografischen Strukturen im Abgleich mit den großen Trends in den für Investitionen infrage kommenden Ländern und Branchen hat uns einen solchen Kompass in die Hand gegeben. Dieser kann Pandemien zwar nicht erkennen. Aber bei der Einschätzung wichtiger politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen hat er uns nicht nur einmal geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aus dem Blickwinkel der Demografie war eine weitere Zunahme der russischen Aggression schon 2014 wahrscheinlich. Wir haben daher bereits vor acht Jahren alle russischen Investments verkauft und bis heute keine solche Anlagen mehr getätigt.

In den kommenden Monaten werden wir unsere ESG-Strategie weiter fortführen. Dahinter verbirgt sich ein nachhaltigkeitsorientierter Investitionsansatz. Am Ende des Prozesses wird eine Umwandlung der Guliver-Fonds in sog. Nachhaltigkeits-Fonds stehen. Guliver hat sich schon immer dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet gefühlt. Aus diesem Grund werden auf diesem Wege nur wenige Anpassungen nötig sein. Über diesen Newsletter und durch unsere Online-Veranstaltungen halten wir Sie diesbezüglich auf dem Laufenden.